03.12.2012 – Neuer „RuheForst Ruppiner Heide“ in geschichtsträchtigen Region

3. Dezember 2012 – 

„Die behördliche Genehmigung liegt vor – nun beginnt die Arbeit”

1-200x300 in In einer ausgesprochen geschichtsträchtigen Region Deutschlands liegt der neue RuheForst Ruppiner Heide. Seit wenigen Tagen liegt die behördliche Genehmigung für diese neue Bestattungsanlage vor. Der neue RuheForst liegt nur wenige Kilometer nördlich der Stadt Neuruppin in Richtung Gühlen- Glienicke. Die Namensauswahl für den neuen RuheForst „Ruppiner Heide” wirft zugleich einen Blick auf die Region, die durch weite Mischwälder, Heideflächen und Seen landschaftlich ganz besonders attraktiv ist. In den kommenden Wochen werden nun der Andachtsplatz sowie Parkplätze präpariert. Dann erfolgt die Auswahl der RuheBiotope und es wird die Erschließung der Fußwege fertig gestellt, so dass voraussichtlich im Frühjahr 2013 die offizielle Eröffnung der neuen RuheForst-Bestattungsanlage ins Auge gefasst werden kann.

Ursprünglich war in dieser Region von der Bundeswehr ein militärischer Übungsplatz geplant, und zwar ein Luft- Boden- Schießplatz, im Volksmund genannt „Bombodrom”. Doch diese Pläne sind schon seit dem Frühjahr 2010 vom Tisch, nachdem die Bundeswehr bekannt gegeben hatte, auf die militärische Nutzung des Gebietes zu verzichten. Und im November des gleichen Jahres hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages seine Entscheidung bekannt geben, dass die Kyritz-Ruppiner- Heide in das Nationale Naturerbe der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen und damit unter besonderen Schutz gestellt wurde.

Die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg” führen heute an einem RuheForst vorüber

Die Stadt Neuruppin, in deren Nähe sich der neue RuheForst Ruppiner Heide befindet, liegt nur etwa 70 km von der Bundeshauptstadt Berlin entfernt. Seit 1998, in dem Jahr, in dem sich der Todestag des Romanciers Theodor Fontane zum 100. Male jährte, trägt Neuruppin den offiziellen Zusatznamen Fontanestadt. Theodor Fontane wurde am 30. Dezember 1819 in Neuruppin geboren. Die Familie verließ allerdings 1827 die Stadt, um an die Ostseeküste nach Swinemünde umzuziehen.

Noch einmal, von 1832-1833, wurde Neuruppin allerdings Wohnort Theodor Fontanes. Er besuchte in diesen beiden Jahren das damalige Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, heute Altes Gymnasium am Schulplatz. Im Anschluss daran übersiedelte der 13-jährige Theodor nach Berlin und erhielt an der Gewerbeschule eine Ausbildung um, wie sein Vater, Apotheker zu werden. Die Besuche Theodor Fontanes bei seiner Mutter und seiner Schwester, die zwischenzeitlich nach Neuruppin zurückgezogen waren, verband der inzwischen freie Journalist und Schriftsteller mit Recherchen zu seinem ersten Band der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg”.

Große Natur in einem alten Kulturraum

2-300x200 in Die Kyritz-Ruppiner-Heide, häufig auch Wittstock-Ruppiner-Heide genannt, ist ein über 700 Quadratkilometer großes Gebiet im Norden des Landes Brandenburg, südöstlich von Wittstock und nordwestlich von Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Im Norden grenzt die Regionen an die mecklenburgische Seenplatte. In ihrem östlichen Teil, in der Ruppiner Schweiz, befinden sich Mischwälder. Die Landschaft kennzeichnet ein großes Wald- und Heidegebiet, das überwiegend auf Sänden liegt und daher trocken und weit gehend unfruchtbar ist. So bestimmen vorzugsweise Kiefern das Landschaftsbild.

Hervorzuheben ist die artenreiche Fauna dieser Region. Hier findet sich der Wiedehopf neben See- und Fischadlern, Wander- und Baumfalke sowie zahlreiche Kleinvögel wie beispielsweise Steinschmätzer, Neuntöter, Ziegenmelker, Sperbergrasmücke und Goldammer, die in vielen Teilen Deutschlands inzwischen selten geworden sind. Auch trifft man hier in großer Zahl Wald- und Zauneidechsen sowie Blindschleichen an. Und es kann passieren, dass dem Besucher der inzwischen anderenorts  selten gewordene europäische Dachs auf dem Waldweg begegnet.

Der RuheForst Ruppiner Heide, ein Ort der inneren Einkehr und Besinnlichkeit

Es ist dies also ein Ort, an dem Menschen Ruhe und Besinnlichkeit nicht nur suchen, sondern auch finden können. Denn welcher Ort und welches Umfeld sind besser geeignet als eine großartige Natur, um dort zu bestatten und damit der Natur zu überlassen, was an uns Menschen sterblich ist. Diesem Gedanken öffnen sich inzwischen immer mehr Menschen. Damit wird die Bestattung in einem RuheForst auch in zunehmendem Maße als eine gleichberechtigte Bestattungsform neben einem Begräbnis auf einem Friedhof akzeptiert.

Die RuheBiotope werden noch zu Lebzeiten ausgewählt, und zwar von Menschen, die sich gedanklich im Kreislauf der Natur und damit des natürlichen Lebens verwurzelt sehen. Diese Bäume oder auch andere herausragende Naturmerkmale werden so zu wichtigen Anlauf- und Bezugspunkten für ganze Familien. Die Menschen meiden damit auch die oftmals bedrückende Friedhofsatmosphäre in einer großen Stadt. RuheForste sind damit geschaffen als Orte des Trostes, der inneren Einkehr wie auch der Besinnlichkeit.